Let us cling together (Queen / Day at the races)

When I’m gone
No need to wonder if I ever think of you
The same moon shines
The same wind blows
For both of us, and time is but a paper moon…
Be not gone

Though I’m gone
It’s just as though I hold the flower that touches you
A new life grows
The blossom knows
There’s no one else could warm my heart as much as you…
Be not gone

Let us cling together as the years go by
Oh my love, my love
In the quiet of the night
Let our candle always burn
Let us never lose the lessons we have learned

Teo torriatte konomama iko
Aisuruhito yo
Shizukana yoi ni
Hikario tomoshi
Itoshiki oshieo idaki

Hear my song
Still think of me the way you’ve come to think of me
The nights grow long
But dreams live on
Just close your pretty eyes and you can be with me…
Dream on

Teo torriatte konomama iko
Aisuruhito yo
Shizukana yoi ni
Hikario tomoshi
Itoshiki oshieo idaki

When I’m gone
They’ll say we’re all fools and we don’t understand
Oh be strong
Don’t turn your heart
We’re all
You’re all
For all
For always

Let us cling together as the years go by
Oh my love, my love
In the quiet of the night
Let our candle always burn
Let us never lose the lessons we have learned

Pale Trace – Von einem lieben Menschen

When did you loose your smile?
Were you walking all alone at night searching endlessly for a way to join the pieces of what you used to be?
Let me hold you for a momentWhen did you loose your smile
Was it all too much to take at once that suddenly you felt you had nothing left?

The coldest winter can’t freeze your heart
one day you’ll see that even the longest winter passes by
that through the years I’d still give it all
to hold you for a moment

When did your dream fade out?
Did it seem it wasn’t worth it at all?
Then I’ll try another million ways to make you understand

The coldest winter can’t freeze your heart
one day you’ll see that I’d give it all to hold you,
that even when all hope is gone
I’d still give it all to hold you for a moment

One day you’ll see those heavy clouds will soon make way for brighter days

One day you’ll see I’ve been here for you all along
and I will never let go of your hand

One day you’ll see…

________

Wann hast du dein Lachen verloren?
Bist du die ganze Nacht alleine durch die Nacht gegangen und hast versucht die Bruchstücke zusammen zu fügen von dem was du einst warst?
Lass mich dich einen Moment lang halten.

Wann hast du dein Lachen verloren?
War es alles zu viel für dich plötzlich zu spüren, dass nichts mehr übrig ist?

Der kälteste Winter kann nicht dein Herz einfrieren.
Eines Tages wirst du merken, dass auch der längste Winter vorbei geht.
Dass nach all den Jahren ich immer noch alles dafür geben würde
dich einen Moment lang zu halten.

Wann sind deine Träume verblasst?
Erschien es als wäre es das alles nicht mehr wert?
Dann versuch die anderen Millionen Wege dich verständlich zu machen.

Der kälteste Winter kann nicht dein Herz einfrieren.
Eines Tages wirst du erkennen, dass ich alles geben würde dich zu halten.
Dass selbst dann wenn alle Hoffnung verloren ist,
Ich immer noch alles darum gebe dich einen Moment zu halten.

Eines Tages wirst du sehen wie diese schweren Wolken den Weg frei machen für hellere Tage.

Eines Tages wirst du sehen, dass ich die ganze Zeit hier war für dich
und ich werde niemals deine Hand los lassen.

Eines Tages wirst du es sehen…

Ich bin Euch unendlich dankbar. Möwe, Rabenkatze, Engel

Persönliche Schlussfolgerungen

 
In den ersten beiden Teilen habe ich dargelegt, dass sowohl in Natur, als auch in Kultur Aggressionen und Gewalt einen recht großen Teil der Menschen einnimmt. Sowohl im Kollektiv, als auch im Individuum. Natürlich gibt es in der Geschichte auch immer wieder Beispiele dafür, dass ein Gewaltfreier Lebenswandel postuliert wird.
 
Sowohl im Buddhismus als auch in den Lehren von Jesus von Nazareth wird Gewaltfreiheit und Duldsamkeit postuliert. Auch im Shintoismus ist das dulden ein Wesentliche Bestandteil. Sowohl in der Christenheit, als auch in Shintoismus wurde der Gedanke allerdings von Eliten dazu genutzt Gewaltfreiheit und Duldsamkeit vor allen Dingen von anderen zu fordern.
 
Ich halte es für notwendig, dass eine Gesellschaft anstrebt unkontrollierte und offene Gewalt zu unterbinden. Niemand kann sich eine Gesellschaft wünschen in der der stärkere, oder auch der stärker bewaffnete immer gewinnt und sich nimmt was er will. Gesetze und Regeln sind unverzichtbar in Gesellschaften ab einer bestimmten Größe. Momentan lässt sich im intellektuellen Teil der Gesellschaft eine Richtung beobachten, die die den Menschen inhärente Aggression allerdings verdammen und zu Gewaltfreiheit in Denken, Sprache und Handeln auffordern.
 
Es gibt den Wunsch nach einer cleanen Gesellschaft. Niemand will und darf sehen, wie Tiere geschlachtet werden, die hinterher zum Abendessen werden. Darstellungen von Kriegen in den Medien erinnern mit ihren grün-schwarzen Nachtsicht-Bildern eher an Computerspiele als die Realität. Auch in Hollywood Blockbustern wird in HD, Clean und in Zeitlupe gestorben. In Filmen wird eine Ästhetik des Sterbens entwickelt, der immer öfter auch die Nachrichten folgen.
 
Gleichzeitig dürfen sich Kinder nicht mehr schmutzig machen oder prügeln und Menschen die offen zugeben, dass sie sich mal gerne Prügeln werden an den primitiven Rand der Gesellschaft geschoben. Genauso ist es vor Jahren auch mit Hooligans passiert. Bengalos, aggressive Fangesänge und Hools die sich nach dem Spiel gegenseitig auf die Mütze hauen passen nicht mehr in die cleane Medienwelt. Also wurden sie verdrängt und geächtet.
 
Um die Gesellschaft der Hools zu verstehen wie sie vor einigen Jahren noch war sei folgendes Video zu empfehlen: LINK
 
Hier kann man sehr gut sehen wie der Kampf zwischen den Hools abläuft. Es geht nicht darum den Opponenten zum Krüppel zu schlagen. Gegner die auf dem Boden liegen gelten als besiegt und werden nicht weiter bedrängt. Nach dem Kampf sieht man in dem Video, dass vereinzelt sogar Kölner Hools durch die Reihen der Frankfurter gehen aber nicht weiter bedrängt werden. Man sieht eine sehr ritualisierte Form der Gewalt und Aggression in die keine Unbeteiligten verwickelt werden. Diese Hools waren übrigens seit jeher eher unpolitisch. Dadurch, dass die Hools aber immer weiter an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurden, war es für Nationalsozialistische Gruppen ein leichtes einen Teil der Hool-Gesellschaft zu politisieren und vor den eigenen Karren zu spannen.
 
Das Problem von HoGeSa ist also kein Neues. Es ist auch nicht überraschend. Es ist schlicht und ergreifend die Kombination aus Xenophobie, Aggression und Neugier. Damit will ich jetzt nicht sagen, dass man HoGeSa als Naturgegeben einfach so akzeptieren muss oder sollte. Allerdings wird ein verbannen aus den Stadien nicht helfen. Es ist auch nicht damit getan ein paar Streetworker da hin zu schicken, oder das Versammlungsrecht einzuschränken.
 
Vielleicht müssen wir uns von der cleanen Gesellschaft verabschieden. Dinge deutlich zeigen und beim Namen nennen. Bei Berichten aus Krisengebieten hilft es nicht aufmarschierende Konvois zu zeigen oder Onboard-Lichtverstärker-Bilder von Raketeneinschlägen. Ehrliche Nachrichten zeigen auch die Opfer.
 
Es ist auch der falsche Weg Bengalos und Hools aus den Stadien zu verdrängen. Ja man muss darauf achten, dass Hools nicht auf friedliche Fans losgehen. Aber sie sind ein Teil der Fankultur. Sich die Augen vor der Realität zuzuhalten hilft noch bei kleinen Kindern die sich vormachen die Gefahr wäre dann weg. In aufgeklärten Gesellschaften ist das ein eher jämmerlicher Versuch.
 
Meiner Meinung nach braucht es auch in unserer Gesellschaft ritualisierte, gesellschaftlich akzeptierte Möglichkeiten seine Aggressionen auszuleben. Ein Ventil das dabei den strengen Regeln von „sane, save, consensual“ unterworfen ist. Eine cleane, gewaltfreie, politische korrekte Welt in der man nur die Hochglanzbilder von gephotoshoppten Realitätskarrikaturen präsentiert bekommt wirkt ansonsten schnell wie ein sozialer Schnellkochtopf.
 
Momentan habe ich auch keine Idee wie so ein Ventil aussehen könnte. Ein Anfang wäre es allerdings, sich Gedanken darüber zu machen, dass Menschen einfach nicht als politisch korrekte, gewaltfreie Veganer geboren werden.
 
Es entbehrt nicht einer gewissen Hybris die Forderung zu postulieren, dass Menschen nur aus der gesellschaftlichen Entwicklung der letzten paar Jahre entsprechen sollen und nicht einer Entwicklung von 7 Millionen Jahren.

Aggression in Gruppen vs. Individuelle Aggression

 
Neben der angeborenen Natur ist die Kultur der zweite große Einfluss auf unser Verhalten. Dabei bezeichne ich im Folgenden alles was nicht zur Natur zählt und angeboren ist als Kultur.
 
Dass Aggressionen ein Grundfeature des Menschen sind mag man auch daran ablesen, dass ein großer Teil der Gesetze und Regelungen, die Kulturschaffende Menschen erfunden haben, sich damit beschäftigen der menschlichen Aggression einen Riegel vor zu schieben. Im Sachsenspiegel, eine Rechtssammlung aus dem 13. Jahrhundert findet sich Straf- und Zivilrecht. Und wenn man noch weiter zurück geht kann man auch die 10 Gebote als frühen Rechtserlass sehen. Und schon bei diesen 10 simplen Sätzen befindet sich „du sollst nicht töten“. Mit Sicherheit wurde dieser Satz nicht in die 10 Gebote geschrieben weil Mord niemals vorgekommen ist. Ein weiterer Satz im alten Testament ist das berühmte „Auge um Auge – Zahn um Zahn“. Aus heutiger Sicht mögen einem diese Worte unglaublich rachsüchtig und archaisch erscheinen. Wird hier doch vermeintlich dazu aufgefordert Rache zu nehmen. Wenn dir jemand Gewalt antut, so zahle es ihm mit gleicher Münze zurück.
 
Aus damaliger Perspektive war diese Formulierung allerdings ein deutlicher zivilisatorischer Fortschritt. Anders formuliert könnte man auch sagen: „Wenn dir jemand einen Zahn ausschlägt, darfst du ihm auch nur den Zahn ausschlagen. Nicht mehr.“ In den damaligen Gesellschaften war es nämlich durchaus üblich Gewalt mit dem 10fachen heim zu zahlen. Dadurch wurden ganze Familien ausgelöscht.
 
Ich stelle die These auf, dass Regelungen nur erlassen wurden, weil sie notwendig erschienen. Hätte es keine Probleme mit ausufernden Formen von Aggression und Gewalt gegeben, hätten diese Sätze wohl niemals ihren Weg in die Geschichte gefunden.
 
Machen wir wieder den Schritt ins Mittelalter. Niemand wird wohl behaupten, dass Mittelalter wäre Gewaltarm gewesen. Allerdings gibt es auch schon hier versuche Aggressionen und Gewalt zu kanalisieren. Als erstes Beispiel nenne ich hier den sogenannten Buhurt. Der Buhurt war ein gesellschaftliches Event häufig im Rahmen von Ritterturnieren. Hier standen sich große Gruppen von Kämpfern in einer Art Arena gegenüber. Ziel des ganzes war es dabei aber nicht die gegnerische Mannschaft zu töten, sondern kampfunfähig zu machen oder so in die Ecke zu drängen, dass man sie gänzlich eingekesselt hat. Das ganze galt anfangs als Kriegsmanöver, hat sich aber relativ schnell zu einer Art Sport entwickelt. Arten eines solchen Buhurts haben sich bis in die Renaissance in sogenannten Bürgerturnieren gerettet. In Venedig und den Niederlanden gab es und gibt es noch heute sogenannte Schifferstechen bei denen sich die gegnerischen Mannschaften versuchen mit Lanzen vom Boot ins Wasser zu stoßen.
 
Ich könnte hier noch viele weitere Beispiele für Formen ritualisierter Gruppengewalt bringen. Aber ich denke der Punkt sollte klar geworden sein. Es gibt ein menschliches Grundbedürfnis sich in Gruppen auf die Mütze zu hauen, welches die Jahrhunderte überlebt. Da das Risiko relativ groß ist wenn man unkontrolliert und ohne Regeln dem eigenen Aggressionsbedürfnis nachgibt und in Gruppen Gewalt ausübt, hat der Kultur schaffende Mensch genau dafür Ventile entwickelt. 
 
Viele dieser Ventile gelten in der heutigen Gesellschaft aber entweder als primitiv, oder aber sind den Sporteliten vorbehalten, da Breitensport immer weniger gefördert wird als Elitensport. So ist die Zahl der Menschen, die bequem vom heimischen Sofa aus einen Boxkampf anschauen um ein Vielfaches größer, als die Zahl der Mitglieder in Boxclubs. Wir können also eine Art Stellvertreter-Gewalt beobachten. Was meiner Meinung nach die Konsequenzen davon sind werde ich im dritten Teil des Blogs näher beleuchten.
 
Natürlich gab und gibt es nicht nur die Gruppenaggression, sondern selbstverständlich auch ein individuelles Aggressionspotential. Da sich dieses allerdings sehr von der kollektiven Aggression unterscheidet und sich auch von Mensch zu Mensch sehr stark unterscheidet, will ich darauf nur ganz kurz eingehen. Es gibt Psychologen die die These verbreiten, dass es letzten Endes nur 2 Triebe gibt. Den der Selbsterhaltung und den der Arterhaltung. Wobei der Trieb der Selbsterhaltung bei gesunden Menschen immer stärker entwickelt ist, als der zur Arterhaltung. Das ändert sich immer nur in Zeiten großer Katastrophen in denen Menschen unter Umständen das Selbst der Art hinten anstellen. Während kollektive Aggressionen eher den Trieb der Arterhaltung ansprechen, wird die individuelle Aggression eher der Selbsterhaltung gerecht. Normalerweise richtet sich die individuelle Gewalt nach außen, kann sich in einigen Fällen aber auch nach innen richten. Individuelle Aggression bricht sich wesentlich seltener Bahnen als kollektive. Auch hier gibt es ritualisierte Formen. Schlagende Verbindungen, die sich mit Säbeln hoch ritualisiert Verletzungen gegenseitig zufügen, Boxer, oder die Beziehung zwischen DOM und sub in einem BDSM Verhältnis sollen hier nur einige kurze Beispiele sein wie sich individuelle Gewalt zeigen kann.
 
Mir ist es wichtig an dieser Stelle zu sagen, dass ich keines der von mir genannten Beispiele individueller oder kollektiver Gewalt als richtig oder falsch darstellen möchte. Moral und Wertungen sind immer von der jeweiligen Gesellschaft gemacht und relativ willkürliche Erfindungen. Wer die Gesetze und Gesellschaftsformen in unterschiedlichen Teilen der Welt vergleicht wird relativ schnell feststellen, dass es tausende von unterschieden gibt. Etwas, dass in der einen Gesellschaft absolut akzeptiert, und sogar gewünscht ist, wird in einer anderen vielleicht schon als Tabubruch gesehen.
 
Auch eine Beurteilung dieser Gesellschaftsformen in rückständiger, oder weiter entwickelt steht mir nicht zu und werde ich hier nicht vornehmen. Wenn solche Einstufungen vorgenommen werden ist nämlich fast immer die Beobachtung vorzunehmen, dass die eigene Lebensweise als die fortschrittliche und die andere, fremdere als Rückständig angesehen wird.
 
Auch hier zeigt sich mal wieder, wie tief Xenophobie in unserem Anlagen verankert ist.
 

Evolutionsdruck und Aggression als Überlebensmechanismus

 
Vor ca. 6-7 Millionen Jahren verließen wahrscheinlich die ersten aufrecht gehenden Hominiden die Urwälder Afrikas um fortan eine Leben in der Savanne zu führen. Man nimmt an, dass einer der wichtigsten Gründe dafür war, dass diese Individuen in großen Gruppen den wandernden Tierherden folgten. Für sie war es relativ einfach an große Mengen eiweißreicher Nahrung zu kommen indem sie sich von frisch verendeten Tieren ernährt haben. Entgegen früherer Annahmen gehen die meisten Forscher heutzutage davon aus, dass die ersten Menschen demnach keine Jäger, sondern streng genommen Aasfresser waren.
 
Dennoch war dies eine relativ gefährliche Zeit für diese Frühmenschen. Andere Hominidenstämme und Raubtiere gefährdeten die Sicherheit der eigenen Gruppe jeden Tag. Beim Zusammentreffen mit Gefahren gab es nur zwei mögliche Handlungsweisen. Die Flucht der Gruppe oder die Gunst des ersten Angriffs. Flucht hat dabei den Nachteil, dass man unter Umständen vielversprechende Nahrungsquellen aufgeben musste. Ein Abschätzen der Risiken und ein Angriff stellten für die Gruppe dabei einen elementaren Vorteil da. Je fremder dabei der Opponent, desto schwieriger das Abschätzen der Gefahr. In so einem Fall ist es von Vorteil das Fremde erstmal als größtmögliche Gefahr anzusehen. Eine Gruppe mit einem angeborenen Sinn für Xenophobie ist solchen gegenüber im Vorteil die diese Eigenschaft nicht hat. Xenophobie alleine führt allerdings nicht weiter. Sie sollte immer gepaart sein mit einem gewissen Maß an Neugierde. Eine rein Xenophobe Gruppe hätte den Dschungel wohlmöglich niemals verlassen.
 
Halten wir fest: Eine grundlegende Xenophobie gepaart mit Neugierde und der Eigenschaft das Gefährliche aktiv anzugreifen, stellte für eine Gruppe in der frühen Zeit der Menschheitsgeschichte einen immensen evolutiven Vorteil da.
 
Erst einige Zeit der Menschheitsgeschichte später führten eiweißreiche Ernährung, Aufrichten und das durch den aufrechten Gang bedingt frei werden der vorderen Gliedmaße zu einem Anstieg der Hirnvolumen und einer Vermehrung der Neuronen. Es bildete sich der sogenannte Neocortex aus. In diesem Neocortex liegen die sogenannten höheren Funktionen des Verstandes. Hier befinden sich Gewissen, Sprache, Empathie und so weiter.
 
In der Menschheitsgeschichte haben sich also Xenophobie, Neugierde und Aggression deutlich vor den höheren Funktionen wie Gewissen, Sprache und Empathie entwickelt.
 
Noch viel später kam zu den angeborenen Programmen so etwas wie Kultur. Jede Art von Gerechtigkeitsmodell, Partnerschaften und Kunst sind damit nicht Teil der Natur des Menschen, sondern Teil der Kultur. Kultur wird über Meme entwickelt und weiter gegeben. In diesem Bereich sind selbstverständlich auch die Religionen anzusiedeln. Dem Bereich der Kultur werde ich mich im nächsten Teil meines Blogs näher widmen.
 
Der Boden und Kern aller Kultur ist dabei aber immer die Natur. Bei allen Betrachtungen von Gewalt und Aggression darf man also nicht ausser Acht lassen, dass der Menschheit eine Kombination aus Aggression, Xenophobie und Neugierde mit in die Wiege gelegt wurde. Die meisten Gesellschaften heutzutage haben unterschiedliche Arten mit diesem Erbe umzugehen.
 

Regel No.1 Keiner spricht über den Fightclub

Die Diskussionen nach den heftigen Gewaltausbrüchen rund um die HoGeSa Demonstrationen in Köln haben mich sehr nachdenklich gemacht. Die meisten Diskussionen drehten sich um einen Ausbruch rechter Gewalt. Manche haben sich verzweifelt bemüht die Verbindung zum Fußball und zu Gewalt in Stadien zu ziehen. Die CDU fabulierte sich wie immer was von „aber es gibt auch Linke Gewalt“ zusammen. Hooligans, Ultras, FußballFans und Nazis wurden schnell in einen Topf geworfen und einmal geschüttelt, bis kaum noch auseinander gehalten wurde was da wirklich passiert ist. Die Frage nach dem warum wurde kaum gestellt, weil eigentlich jeder gleich seine Antwort nach dem warum parat hatte. Dabei sind einfache Muster bevorzugt. In den ganzen Debatten habe ich eigentlich keinen einzigen Beitrag dazu gesehen, der sich zur menschlichen Gewaltbereitschaft und Aggressivität selber geäußert hat, geschweige denn Konsequenzen aufzeigen konnte der Über „mehr Polizei“, „Nazis müssen weg“, oder „Fußball ist was für Proleten“ ging. Die vorsichtigen unter den Diskutierenden wollen lieber Diskussionsrunden um erstmal zu schauen woran man eigentlich ist.
 
Ein Blick in die Menschheitsgeschichte würde da sicherlich helfen. Diese Diskussionen werden wohl seit Jahrhunderten geführt und meiner Meinung nach sind die Gewaltausbrüche in Köln auch weit davon entfernt etwas Neues zu sein, was man so noch nicht erlebt hat.
 
Die Menschheitsgeschichte ist geprägt von sich immer wiederholenden Ausbrüchen von Gewalt und Aggression, wobei Gewalt die physische Repräsentation der Aggression ist. Revolutionen, Krieg und Gewaltherrschaften gibt es in allen Gesellschaften und Regionen der Erde. Die momentan in Großteilen der Welt vorherrschende sehr lange Friedensperiode stellt eine große Ausnahme da und sollte von uns allen als Privileg angesehen werden, dass wir das Glück haben in den eher friedlichen Regionen und zu diesem Zeitpunkt zu leben.
 
Die momentane Zeit des Friedens, die von 1945 bis heute andauert, und in absehbarer Zeit auch kein Ende vermuten lässt, ist nach der Zeit zwischen 1871 und 1914. Wobei man diese frühere Friedensperiode deutlich mit Vorsicht geniessen muss, da sie sich in einer Zeit der militärischen Kolonialpolitik befindet und daher für die folgenden Argumente kaum in Betracht zu ziehen ist. Dazu aber später mehr.
 
In diesen drei Blogbeiträgen gehe ich auf die einzelnen Aspekte ein:
(anklickbare Textlinks)
 
 
Die von mir aufgestellten Thesen sind dabei natürlich nicht als streng wissenschaftlich zu betrachten. Sie sind eine sehr persönliche Sichtweise und erheben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Ich werde versuchen Faktenlage und persönliche Einschätzung voneinander zu trennen und auch sichtbar zu machen.
 
Viel Spaß beim Lesen und wie immer freue ich mich über Kommentare.

„Du bist was du isst!“ „Ich bin eine Banane?“

Eine Diskussion auf Twitter bringt mich dazu eine Blogbeitrag über Ernährung und Verbraucherbildung zu schreiben. Ursprung des ganzen war, dass ich seit einiger Zeit jeden Tag mein Smoothie-Rezept des Tages poste und am Ende eines Gesprächs Lainee meinte:

Glückskind ‏@lainee42
„Nahrungsumstellung ist auch ein Thema, was sehr emotional gehandelt wird. Warum nur? Weil es bedeutet, Altgewohntes für Neues aufzugeben?“

Es stimmt. Momentan schein es in meinem Umfeld zwei vorherrschende Extreme zu geben. Die einen leben Biologisch-Dynamisch-Vegan und die anderen Viel-Warm-Lecker. Um da gleich vornweg zu sagen: Natürlich gibt es auch ganz viele andere, die ihren Weg in der Mitte gefunden haben, aber da es sich hübschen mit Extremen argumentieren lässt nehme ich erstmal die 😉 Diese beiden Extreme spiegeln sich nämlich auch sehr schön in den momentan beworbenen Nahrungsprodukten.

Selbstverständlich kann sich jeder Mensch ernähren wie er will. Nur hat das was wir essen natürlich Auswirkungen auf unseren körperlichen Zustand.

Aber ist das wirklich so einfach zu sagen? Fangen wir mal mit empirischer Wissenschaft an. Alle Ernährungsstudien die so zitiert werden haben nämlich einen entscheidenden Nachteil. Streng genommen sind sie nicht wissenschaftlich. Um dies zu sein müsste man nämlich eine randomisierte Gruppe Menschen nehmen und denen dann zufällig bestimmte Ernährungsweisen zuordnen. Anschließend vergleicht man Fitness, Blutwerte, subjektives Wohlbefinden etc. Dass es ethisch nicht ganz so super ist einem Veganer eine Fleischdiät zu verordnet sollte eigentlich jedem einleuchten. Da es solche Studien also nicht gibt ist es nicht möglich wissenschaftlich fundierte Aussagen dazu zu treffen welche Ernährung super ist und welche nicht. Vor einigen Jahren war es zum Beispiel so, dass Cholesterin der böse Gesundheitsvernichter war. Esst bloß nix mit Cholesterin, da ist der Herzinfarkt sicher. Heute weiß man, dass 90% des Cholesterins vom Körper selber produziert wird und über die Ernährung kaum zu beeinflussen ist. Natürlich, wenn man Risikopatient ist sollte man auf Cholesterinhaltige Nahrung verzichten, aber ein gesunder Mensch kann täglich 5 Eier essen ohne seiner Gesundheit zu schaden.

An diesem Beispiel sieht man, dass vermeintliches Wissen über Ernährung häufig nur eine kurze Halbwertszeit hat.

Für viele Menschen ist ihre Ernährung allerdings fast etwas Religiöses. Ich kenne zum Beispiel diverse Menschen die sagen: „Ich bin Veganer“ und nicht „Ich ernähre mich vegan.“ Diese Formulierung macht eines deutlich. Jemand der sagt „Ich bin Veganer“ identifiziert sich mit dieser Art der Ernährung. Es ist mehr als eine Art sich zu ernähren, es ist eine Lebenseinstellung. So gibt es denn auch verschiede Gründe eine vegane Ernährung zu wählen. 3 Gründe werden sehr häufig angegeben auf die ich hier näher eingehen möchte.

  1. Es ist viel gesünder!
    Tja das ist wirklich eine recht mutige Aussage. Wie oben bereits beschrieben gibt es dazu keine stichhaltige, empirische wirklich wissenschaftliche Studien. Da aber Menschen die sich vegan ernähren viel bewusster essen, und sich schon aus rein praktischen Gründen sehr um ihre Ernährung kümmern müssen, kann man davon ausgehen, dass sie mehr frische, unverarbeitete, nicht industrielle Lebensmittel mit wenig Zusatzstoffen zu sich nehmen. An da kommen vegan lebende Menschen dann nach einiger Zeit zu einem Problem. Dem berühmten Vitamin B12. B12 tritt als sogenanntes Co-Enzym auf und ist wichtiger Bestandteile Aminosäuren-Stoffwechsels. Bei einem Mangel an B12 kommt es funktionellen Anämien, Störungen in der Leukozythensynthese und Neuropathien. Leider kann man Vitamin B12 in ausreichenden Mengen nur über Fleisch, speziell Innereien, oder aber als künstlicher Nahrungsmittelzusatz zu sich nehmen. Sprich vegan lebende Menschen sind auf künstliches Vitamin B12 angewiesen, da sie sonst mit der Zeit Mangelerscheinungen erleiden. Ob das Gesund ist muss man für sich selbst entscheiden.
  2. Die armen Tiere
    Viele geben Tierschutz als Grund für vegane Ernährung an. Als engagierter Tierschützer freu ich mich darüber sehr. Leider hat auch dieses Argument einen Haken. Die Produktion ausreichender Mengen eiweißreicher Pflanzen und anderem Obst und Gemüse kommt ohne Dünger nicht aus. Und Dünger kann entweder chemisch produziert werden, oder aber über Gülle aufgetragen werden. Und Gülle wird nun mal von Tieren produziert. Kann man die Frage stellen ob man nicht auch Menschliche Gülle nehmen könnte. Ja das könnte man theoretisch tun. Allerdings sind Menschliche Fäkalien durch Medikamente stark verunreinigt. Darüber hinaus gibt eine ganze Reihe Parasiten und Krankheiten die sich dadurch verbreiten, dass Menschen in Kontakt mit ihren eigenen Fäkalien kommen. Dadurch ist das nicht zu empfehlen. Bleibt also wieder Gülle von Tieren.
  3. Für Umwelt und Natur ist das viel besser
    Künstliches B12 und Kunstdünger habe ich ja oben schon erwähnt. Jetzt kommt aber noch etwas dazu. Vegan lebende Menschen brauchen alternative Eisweißquellen. Dafür kommen in erster Linie sogenannte Leguminosen in Frage. Leguminosen sind Pflanzen die reich an Aminosäuren sind. Aminosäuren sind die Bausteine von Eiweißen. Dementsprechend können solche Pflanzen als Eiweißquelle dienen. Die wichtigsten Leguminosen sind Erbsen, Bohnen, Kichererbsen, Linsen, Sojabohnen und Erdnüsse. Diese Pflanzen entziehen Boden und Luft Stickstoff um daraus die Aminosäuren zu bauen. Bauern machen sich das zu Nutze indem sie diese Pflanzen als Gründünger benutzen und einfach nach der Reife unterpflügen. Boden braucht nämlich Stickstoff. Das Problem wenn man diese Pflanzen erntet und nicht unterpflügt ist, dass das die Böden auf Dauer auslaugt. Außerdem setzen Leguminosen CO2 frei was für die Umwelt dann auch nicht so schick ist. Was die CO2 Bilanz und den Zustand der Böden angeht ergibt sich aus veganer Ernährung keiner Vorteil. Zugegeben, auch kein Nachteil. Allerdings ist die Behauptung vegane Ernährung sei Umweltfreundlicher so nicht halten.

Damit ihr ich nicht Falsch versteht. Ich finds völlig ok, wenn Menschen sich vegan ernähren. Der einzig wirklich haltbare Grund dafür ist allerdings, wenn sich jemand durch vegane Ernährung wohler fühlt. Das ist es allemal wert.

Wenden wir uns dem anderen Extrem zu. Viel, warm, lecker. In den letzten Jahren hat sich in Deutschland der Trend zu XXL-Restaurants durchgesetzt. Immer noch gibt es Menschen die meinen ein Restaurant sei dann wirklich gut, wenn man anständige Portionen bekommt. Die Pizzeria wird meist danach beurteilt wie schnell sie liefert und wie groß die Pizzen sind. Die Fernsehwerbung feiert Produkte die „Fingerfood für Fäuste“ sind.
Das Ganze hat noch einen weiteren Faktor. Immer wieder wird gesagt: „Da können sich Menschen die wenig Geld haben wenigstens noch satt essen!“

Und hier hörts dann bei mir wirklich auf. Die Idee man würde bei McDonalds mehr für sein Geld bekommen als wenn man selber kocht ist absurd. Eine große Portion Pommes bei der Pommes Bude bei mir um die Ecke kostet 2.10€ das sind ca. 200gr. Kartoffeln Entspricht einem Kilopreis von 10,50€. Ein Kilo Backofen-Pommes kosten ca. 2,50€. Ein Kilo Kartoffeln in Bioqualität kostet ca. 1 Euro. Das ist jetzt nur ein Beispiel dafür wie sich Menschen die wenig Geld haben wirklich satt essen können. Mit ein wenig Nachdenken kommt man aber auch von ganz alleine drauf. Wenn man Convenience-Food kauft bezahlt man die Fertigung natürlich mit. Da sind die Fabriken, die Löhne, mehrere Transportwege etc. Das fällt natürlich alles weg wenn man sein Essen selber zubereitet.

Und selbst wenn man nicht nur von Kartoffeln spricht. Ein Kilo Saisonales, regionales Obst bekommt man für ca. 2,00€ Gemüse für ca. 1,00€. Das große Loch in der Finanzkasse reißen Fleisch und Wurstwaren. Wenn man die in Anständiger Bioqualität haben will, dann ist das schon ein ganzes Stück teurer.
Ich verstehe weiß Gott jeden der gerne Steak, Pommes und Pizza isst. Ich mag das je selber gerne. Allerdings muss man sich dabei immer fragen was einem die Ernährung wert ist. Ich möchte kein halbes Hähnchen für 1,99 essen. Wenn ich dann überlege dass dieses Huhn keine 4,00 Euro wert ist. Davon werden noch der Gewinn von Endverkäufer, Zwischenhändler und Bauer abgezogen. Transportkosten, Lagerkosten und Betriebskosten gehen auch noch runter. Dieses Essen ist nur noch eins: Abfall.

Aber was stimmt denn nun und warum werden alle immer so Emotional wenn es ums Essen geht? Das ist eigentlich relativ einfach. Zum einen gibt es nicht die eine Wahrheit. Veganismus ist ok und Junkfoodanbetung ist es auch. Man sollte Menschen nur informieren woher das Essen kommt und was es mit einem macht.

Generell bin ich ein großer Verfechter davon sich bewusst zu machen was man isst und nicht anderen vorzuschreiben was sie zu essen haben.

Um dieses Bewusstsein zu schaffen brauchen wir allerdings Ideologiefreie Informationen. Und die bitte schon ab dem Kindergarten. Wenn in den Kindergarten dass Essen in Aluschalen geliefert wird, es aber Bildungsprogramme gibt, damit Kinder lernen, dass es dampft wenn Wasser kocht ist lächerlich. Warum nicht die Kinder schon ab dem Kindergarten mit in die Ernährung einbeziehen. Eine Bekannte hat ihr Kind in einer KiTa, in der die Kinder mit entscheiden was es zu essen gibt. Und was soll ich sagen. Diese Kinder wollen Äpfel, Möhren und Salat. Weil sie gelernt haben damit umzugehen.

Wir brauchen Verbraucherbildung in Grundschulen und Gymnasien. Um mündige Verbraucher zu haben, die informierte Entscheidungen treffen. Und wenn dann jemand dennoch Hardcore-Veganer oder Junkfood-Fetischist sein will, dann ist es halt so.
Also: Informiert euch was ihr esst. Esst was euch schmeckt und lernt wieder auf euren Körper zu hören. Genießt essen mit allen Sinnen. Und vor allen Dingen vergesst eines nicht:

Essen soll nicht nur nähren sondern auch Spaß machen.

Niemals geht man so ganz…

Am 20.10.2014 bin ich von meinem Amt als politischer Geschäftsführer der NRW Piraten zurück getreten. Und bevor ich hier zu den Gründen schreibe, die dazu geführt haben, möchte ich mich erstmal bedanken für all die lieben Reaktionen, die danach kamen. Ihr habt mir diese schwieriger Entscheidung erträglicher gemacht.
Ich habe in dieser Partei wirklich gute Menschen kennen gelernt. Menschen die alles tun um die Piraten vorran zu bringen. Menschen die sich aufopfern und in ihrer Freizeit, man kann das garnicht oft genug betonen, daran arbeiten die Gesellschaft und die Politik ein wenig besser werden zu lassen. Einige dieser Menschen sind zu echten Freunden geworden. Menschen von denen ich hoffe, dass wir noch viele Jahre Seite an Seite bleiben. Bei all denen will ich um Verzeihung bitten. Um Verzeihung dafür, dass mir am Ende einfach die Puste ausgegangen ist.

Ich habe das Amt des politischen Geschäftsführer auch immer als ausgleichendes Amt gesehen. Eher in der Arbeit nach innen als nach aussen. Jemand der ausgleichend wirkt, versucht zu vernetzen, Gates auszugleichen und Skandalen entgegen zu treten. Das hab ich meist durch offene Information, stundenlange Gespräche und vor allen Dingen durch Zuhören gemacht. Ich behaupte einfach, dass ich immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Befürchtungen der NRW Basis gehabt zu haben. Dabei hatte ich auch nie vor unangenehmen Entscheidungen Angst. Wenn wir gemerkt haben, dass in bestimmten Fällen nicht mehr damit zu rechnen war, dass es zu einem Einlenken oder einem Ausgleich kommen kann, haben wir und insbesondere auch ich, immer klare Worte gefunden und im Einzelfall auch mal Ordnungsmassnahmen verhängt. Im Rahmen dieser Arbeit wurde es im NRW Landesverband immer ruhiger und Menschen konnten wieder politisch arbeiten. Nur hat das ganze einen Nachteil. Man gerät unweigerlich auch in den Fokus von Menschen denen es in Diskussionen in erster Linie darum geht, dass sie Recht haben. Und zwar immer. Was automatisch zur Folge hat, dass natürlich alle anderen Menschen im Unrecht sind. Einige dieser Menschen schrecken dabei vor keinen Mitteln zurück. Um diesen ganzen Post hier nicht zu lang werden zu lassen werde ich nur 2 Ereignisse schildern die mir bei den Piraten passiert sind und die exemplarisch für viele mehr stehen die alle gemeinsam dafür gesorgt haben, dass ich nun zurückgetreten bin.

– Der Psychologe
Immer wieder gibt es Menschen die der Meinung sind, dass jeder der in dieser PArtei ein Amt übernimmt dies tut um sich zu profilieren. Sie bezeichnen Menschen die Verantwortung übernehmen gerne als „karrieregeile Arschlöcher“. Den besonderen Fall den ich hier erwähnen will nenne ich den Psychologen. Nachdem er Wochenlang jeden meiner Schritte beobachtet hat, jede meiner Handlungen kommentiert und zerrissen hat, hat er irgendwann gemerkt, dass er mit Stalking nicht weiter kommt. Daraufhin griff er zu einem besonderen Mittel. Er fing an mit meinem Umfeld über mich zu reden. Dabei betonte er immer wieder, dass er sich Sorgen um die Menschen in meiner Nähe machen, weil ich krank und gefährlich sei. Das ganze gipfelte dann daran, dass er meine Frau anschrieb, um ihr die „Diagnose“ mit zu teilen ich sei ein Gefährlicher Irrer, der Drogen nehme und wahrscheinlich auf gefährlich für sie wäre. Natürlich schrieb er das nur um sie vor mir zu warnen. Diese Art Übergriffigkeit, die bis in die Beziehung zur Lebensgefährtin eingreift verstört ungemein. Natürlich kann man mit so einem „Einzelfall“ umgehen. Unterlassungserklärungen, Anwältliche Schreiben, die Schiedsgerichte. Aber damit reagiert man nur auf einen Angriff, der bereits getroffen hat. Es hat mich ca. ein halbes Jahr gekostet um diesen Menschen los zu werden.

– Der investigative Journalist
Davon haben wir einige in dieser Partei. Menschen deren Lebensinhalt und ihre ganze Arbeit in dieser Partei darin besteht nach Fehlern anderer zu suchen. Sie Leben vom Misstrauen, sehen hinter jedem Stein eine Verschwörung, hinter jedem Fehler eine böse Absicht und in ihren Mitmenschen, speziell in denen die in Ämtern sind, sehen sie stehts das Böse am Werke. Der spezielle Fall von dem ich rede kommt sehr perfide daher. Mit guten Ratschläge. Alles fängt damit an, dass man von ihm mit Ratschlägen bombardiert wird, wie der richtige Weg ist. Er kennt nämlich die Wahrheit. So bietet dieser Mensch dann Hilfe an, damit man sich auf diesem Weg der Wahrheit bewegen kann. Dabei werden die Forderungen was man tun muss mit der Zeit immer größer. Wenn man dann irgendwann, aus welchen Gründen auch immer, dieser Wahrheit nicht mehr folgen kann oder will schlägt die Hilfsbereitschaft in Feindschaft um. Und diese Feindschaft will verbreitet werden. Dieser Mensch sucht sich dann andere Menschen, und verbreitet „extra geheime Informationen“. Dabei wird nicht davor zurückgeschreckt auch Dinge zu erfinden. Irgendwann stand ich dann vor einer Wand aus Unterstellungen und Behauptungen. Natürlich ist es mir gelungen diesen Unterstellungen entgegen zu treten, sie aus der Welt zu räumen. Also die meisten. Der Vorteil des investigativen Journalisten ist aber, dass das Verbeiten von Halbwahrheiten immer weniger Energie kostet, als das Ausräumen selbiger. Derjenige ist übrigens noch immer am Werk.

– Das zerstörerische Opfer
Das zerstörerische Opfer hat eines mit dem Journalisten gemeinsam. Er hat Recht und er kennt die Wahrheit. Immer. Ich muss sagen, dass dieser Mensch mich ganz besonders getroffen hat. Derjenige keilt ständig aus und haut anderen Menschen ins Gesicht. Nur um sich dann zu beschweren, dass ihm die Hand weh tut. Ich habe es dann gewagt diesem Menschen kontra zu bieten. Was war die Folge? Die Forderung der Amtsenthebung, des Parteiausschlusses und am Ende sogar die Forderung, dass ich entlassen werden soll. Solche Menschen schrecken nicht davor zurück die Existenz von anderen zu zerstören, nur um Recht zu bekommen.

Ja, das sind alles einzelne Fallbeispiele. Das kann ich alles wegstecken. Manche Sachen leichter, andere weniger leicht. Aber das Problem bei der Sache ist, dass das zwar einzelne Beispiele sind, aber nicht die Ausnahme. Bei den Piraten wird mit einen beständigen Druck- und Drohkulisse gearbeitet. Immer wieder liest man Tweets oder Mails, hat Gespräche oder Telefonate, hört von Mumblesitzungen und Stammtischen, bei denen die Arbeit von Vorständen und Mandatsträgern zerlegt wird. Uns als LaVo NRW wurde unter anderem unterstellt Geld zu unterschlagen, Absichtlich Beschlüsse zu verzögern, bewusst die Partei zu gefährden, und verantwortungslos zu handeln. Dabei haben viele dieser Angriffe garnicht direkt auf mich gezielt. Aber ich bin ein Teammensch. Wenn ich in einem Team arbeite, zielen alle Angriffe gegen die Gruppe oder gegen Mitglieder der Gruppe auch immer gegen mich. Ja, das mag eine Schwäche sein, aber es ist eine Schwäche die ich nicht ablegen will, oder werde. Ich werde immer die Menschen in meiner Nähe verteidigen gegen Angriffe. Denn eines habe ich bereits im Kindergarten gelernt. Wenn sich 2 prügeln, gehe zuerst hin und helfe dem Angegriffenen, dann schau wer Schuld ist und finde dann eine Lösung. Übrigens heisst das auch, dass wenn einer meine Freunde jemand anderen angreift, dass ich meinen Freund dann erstmal zur Ruhe rufe.

All das erfordert Kraft. Viel Kraft. Kraft die ich inzwischen nicht mehr hatte. Am letzten Wochenende war es dann mal wieder soweit und Menschen haben Gründe gesucht sich aufzuregen. Ein Fotoshooting, eine Mumblesitzung die verpasst wurde und eine LSG-Verhandlung die übersehen wurde. In diesen drei Fällen gab es eine Gemeinsamkeit. Es wurde mal wieder garnicht erst nach dem wieso gefragt, es wurden keine Informationen eingeholt, es wurden keine Fakten gecheckt, sondern es wurd der berüchtigte Shitstorm losgetreten. Verschwendung von PArteigeldern, bösartige Pflichtvergessenheit und Ignoranz wurde vorgeworfen. Mich hat niemand nach meiner Version gefragt, mich hat niemand gefragt, ob es vielleicht gute Gründe gab und es hat niemand gefragt ob diese Fakten überhaupt stimmen.

Natürlich hätte ich auch diesmal das gleiche tun können wie immer. Ich hätte diese Menschen anschreiben können, erklären können, in Mumblesitzungen kommen und zuhören und begradigen können. Ja das hätte ich tun können. Aber Meine Grenze war erreicht. Meine Kraft war zuende. Und mein Wille wieder mal auf Menschen zuzugehen und sie an der Hand von der Scheissekanone zu ziehen war weg.

Das alles würde ich aber von einem politischen Geschäftsführer mit erwarten. Von einem politischen Geschäftsführer der bei den Piraten tätig sein will. Entweder das, oder aber eine lernbereite Basis, die erst fragt und dann schiesst. Oder aber die Leute stützt die Verantwortung übernehmen, anstatt ihnen Beton an die Füße zu giessen. Ich werde weiter für die Piraten arbeiten. Ich werde weiter den Vorstand unterstützen. Auch als Basismitglied. Aber für die erste Reihe habe ich momentan nicht mehr die Kraft. Und solange einige Menschen in dieser Partei so weiter machen wie bisher braucht man leider mehr Kraft sich der PArtei zu erwehren, als man braucht um für die politischen Ziele zu kämpfen.

Stellt euch als Gruppe den Psychologen, den Investigativen, den Zerstörern, den Stalkern und den Erpressern entgegen. Nur so können wir Menschen in Ämtern halten.

Ausraster beim LPT – Erklärung und Entschuldigung

Wut

Einige haben ja mit Sicherheit mitbekommen, dass ich beim LPT142 in Kleve doch sehr die Kontrolle über mich verloren habe. Dabei habe ich  ziemlich übel die Versammlung beschimpft und verbal um mich getreten. Für dieses Verhalten möchte ich Euch um Verzeihung  bitten.

Berechtigt ist die Frage wie es überhaupt dazu kommen konnte. Wenn ich ganz ehrlich bin weiss ich selber nicht zu 100% warum das passiert ist und auch nicht genau was da überhaupt passiert ist. Dennoch will ich euch allen hier einmal darlegen wie es sich aus meiner Sicht darstellt.
 
Die letzten Wochen und Monate waren für mich persönlich eine schwierige Zeit. Einige haben mitbekommen, dass ich mich stressbedingt in Behandlung begeben habe wegen Herzrhythmusstörungen und anderen Stresssymptomen. Nein das soll kein heischen um Mitleid sein, sondern ist nur eine Beschreibung meiner Situation. Sie ist selbst gewählt, also muss  ich damit auch irgendwie klar kommen. Über meinen Stress hinaus durchleben auch einige Menschen in meinem persönlichen Umfeld zur Zeit  schwierige Zeiten, sei es finanziell, in der Beziehung oder auch andere  Krisen. Ich bin nunmal ein Mensch, der für Freunde bis zur Selbstaufgabe kämpft und das habe ich die letzten Monate oft getan. Nochmal: Dafür will ich kein Mitleid, weil ich das selbst so gewählt habe.
 
In  diesem Zustand der Erschöpfung bin ich dann zum LPT gefahren. Einige  reden in den letzten Tage davon, dass es eine Choreographie gegeben  hätte. Einen zu Grunde liegenden Plan was auf dem LPT passieren wird.  All denen muss ich sagen: Nein, die gab es nicht. Natürlich geht  man mit einer gewissen Erwartung in so einen Parteitag. Meine war mit  Sicherheit falsch. Dennoch habe ich nicht damit gerechnet, dass alle  des alten LaVos die kandidieren auch sicher wiedergewählt werden.
 
Schon bei den ersten Reden, den Diskussionen über die Versammlungsleitung im  Vorfeld und dem Bericht des Vorstandes habe ich gemerkt, dass ich echt feddich war. Sehr viele Menschen haben mir vorher gesagt: Ach is doch eigentlich wurscht was du da machst du wirst doch eh wieder gewählt. Mit sowas bin ich noch nie gut klar gekommen und ich bin auch sicher, dass da Menschen Erwartungen in meine Fähigkeiten und mein Wirken haben, die  ich eigentlich nur enttäuschen kann. Wenn einem ein Podest gebaut wird, kann man eigentlich nur fallen.
 
Dann kam der Wahlgang nach dem ich ausgetickt bin. Stephy bekam 49% und Volker 52%. Vor der Verkündung des Ergebnis wurde mir bereits von jemandem gesagt: „Jetzt bin ich mal auf dein Gesicht gespannt“ Das Ergebnis wurde  verkündet und mir ist zu diesem Zeitpunkt einfach alles aus dem Gesicht gefallen. Ich weiss bis heute nicht genau wieso, aber das hat mich heftig getroffen denn viele im letzten Vorstand waren nicht nur Kollegen, sondern Freunde. Nein der Wahlgang war keine Katastrophe. Er war ein Tropfen. Ein Tropfen, der einfach auf meine momentane Lage dazu gekommen ist und das sprichwörtliche Fass nicht hat überlaufen, sondern bersten  lassen. Ich bin noch nie in meinem ganzen Leben wirklich ausgerastet.  Ich bin immer der vermittelnde Diplomat gewesen. Möglicherweise mal unfair Menschen gegenüber, aber noch nie – wirklich noch nie – habe ich die Kontrolle verloren. Da schon.
 
Ich habe  angefangen die Versammlung zu beschimpfen, meine Freunde zu beschimpfen,  Menschen die mir nahe Stehen vor den Kopf zu stoßen. Wütend brüllend  bin ich daraufhin zur Wahlleitung und habe gesagt: Ich ziehe hiermit  meine Kandidatur zurück. Dann wieder raus aus dem Wahlbüro und vor die  Halle. Ich wollte einfach nur weg und raus. Was mir hier wichtig ist:  Ich habe NICHT gefordert einen Formfehler zu finden. Habe ich nicht und  werde ich nicht. Vorsichtshalber habe ich aber in der Woche nach dem  LPT nochmal den Wahlleiter gefragt, ob ich das bei meinem Ausraster  vielleicht doch gesagt habe. Aber auch der Wahlleiter hat mir bestätigt,  dass das jemand anderes war. Nein ich weiss nicht wer.

Während  ich dann vor der Halle auf und ab gerannt bin und wild geschimpft habe,  kamen immer mehr Menschen, die mich bearbeitet haben doch zu  kandidieren. Ich weiss ehrlich gesagt nicht mehr wie viele aber es waren  bestimmt 30 oder 40 Menschen die auf mich eingeredet haben, mich  trösten und beruhigen wollten, mich in den Arm genommen haben. Leider war ich nicht dazu in der Lage, in diesem Moment irgendwas davon anzunehmen.  Ganz im Gegenteil war ich zu diesem Zeitpunkt in einer emotionalen  Ausnahmesituation. Je mehr Leute kamen, umso schlimmer wurde es. Irgendwann habe ich dann mit der Faust vor die Wand geschlagen und ab da wird die Erinnerung etwas schwammig.

Durch  das betrachten der Aufzeichnung einige Tage später kann ich aber rekonstruieren was passiert ist. Während dieses Filmriss bin ich auf die  Bühne gegangen, habe eine rhetorisch sehr gute, aber inhaltlich krasse  Rede gehalten, habe Fragen beantwortet und wurde von knapp 67% der  anwesenden zum polGF gewählt.

Mein  Verhalten an dem Tag, und auch an den folgenden, war vollkommen  indiskutabel und unangemessen. Ich möchte nochmal bei den Menschen die  ich in den vergangenen Tagen verletzt habe um Verzeihung bitten.

Inzwischen  kann ich wieder einigermassen klar sehen und sehe mich auch wieder dazu  in der Lage meine Aufgabe zu erfüllen. Die Fraktion muss mit der Basis  versöhnt und verknüpft werden. Unsere Kommunalen Mandatsträger brauchen Hilfestellung und das Bild der Piraten in der Öffentlichkeit muss  repariert werden. Dafür wurde ich gewählt und das werde ich versuchen, so gut ich es eben kann, zu erfüllen.

Alles was ich in meiner Rede gesagt habe stimmt allerdings. Die Vorstände reiben sich in ihrer Arbeit für die Partei auf. Riskieren Job und  Gesundheit. Und das ist nicht gut. Wir brauchen euch. Wir brauchen die Basis. Wir brauchen Menschen, die einen Teil der Lasten mit übernehmen. Wenn wir wollen, dass diese Partei wieder in Fahrt kommt muss jeder  seinen Teil mittragen. Und das bedeutet nicht, dass man regelmäßig Mailinglisten liest oder jeden Tag die Fehler anderer Menschen sucht. Das bedeutet, dass man zum Beispiel 3-4 Stunden die Woche der Schatzmeisterei  hilft. Das bedeutet, dass man in den Arbeitskreisen in Kommunen oder im  Land mitarbeitet. Das bedeutet, dass man auch kommt wenn die Fraktion nach Input und Feedback fragt. Es liegt also nicht nur an den 9 Menschen im Landesvorstand, an den 19 Leuten in den Landtagsmandaten und den über 100 Leuten in den Stadträten und Kreistagen.
 
Es liegt an uns allen.